Aktuelles Projekt 2023

Solarstrom rettet Leben in Haiti

Führendes Spital mit Reha-Abteilung
Das Spital Hôpital Convention Baptiste d‘Haiti befindet sich in Cap Haitien, der zweitgrößten Stadt Haitis. Es umfasst mehr als 100 Betten und beschäftigt 300 haitianische Mitarbeitende, welche gut 30.000 Patienten pro Jahr betreuen. Als eines der führenden Krankenhäuser in Nord-Haiti verfügt es über eine ambulante Klinik, eine Notfallabteilung, eine Chirurgie sowie eine Geburtenabteilung und betreibt ein Kinderheim für Kinder mit einer Behinderung. Seit dem Erdbeben von 2010 gibt es eine Rehabilitationsabteilung, in der Menschen mit Rückenmarksverletzungen, Schlaganfällen oder anderen neurologischen Behinderungen nach anerkannten Standards rehabilitiert werden. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil schickt seit 2010 regelmässig Teams für Schulungen an dieses Spital.

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Spitalcampus in Cap Haitien
Junger Rehapatient bekommt Hilfe
Spital will auf Solarstrom umstellen
Die haitianische Stromversorgung ist unzuverlässig. Daher betreiben viele Institutionen wie Krankenhäuser und Schulen eigene Dieselgeneratoren zur Stromproduktion. Die schlechte Sicherheitslage nach der Ermordung des Präsidenten im Juli 2021 führte zu landesweiten Protesten, was die Treibstoffknappheit verschärfte. Auf Grund mangelnden Treibstoffs und Stromknappheit mussten bis zu 40 Krankenhäuser schliessen.

Treibstoff zur Stromproduktion ist nach Personal und Medikamenten der drittgrösste Kostenfaktor des Spitalbetriebs. In den letzten Jahren wurde eine Solarinfrastruktur aufgebaut, die ca. 50% des benötigten Stroms aus erneuerbarer Energie produziert. Das hat die betriebliche und finanzielle Stabilität des Spitals enorm verbessert und half während der Treibstoffkrise, das Spital offen zu halten. Durch die Bettagsaktion kann das Spital vollständig auf Solarstrom umstellen und so seine lebensrettende Arbeit ökonomischer und ökologischer weiterführen.
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Bestehende Solaranlage
Ehemaliger Rehapatient wohnt auf 8 qm2

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«Dank Solarstrom wird lebensrettende Versorgung in Haiti sichergestellt.»


Albert Marti, Präsident von Haiti Rehab

Philias (42) bekam Hilfe
«Ins Reha-Zentrum zu kommen, war eine lebensverändernde Erfahrung für mich. Nach 7 Jahren erhielt ich zum ersten Mal einen Rollstuhl, lernte dessen Handhabung und erreichte durch Therapie, dass ich mich wieder selbständig bewegen konnte. Ich bekam eine Solar-Handyladestation, um ein kleines Einkommen zu erzielen. Durch die Rehabilitation wurde ich viel selbständiger und kehrte mit neuem Lebensmut nach Hause zurück.

Der Verein Haiti Rehab Schweiz wurde 2014 gegründet und setzt Projekte zur beruflichen und sozialen Inklusion von ehemaligen Patienten des Spitals in Cap Haitien um: durch Mikrokredite, eine Rollstuhlfabrik, eine inklusive Bäckerei oder den behindertengerechten Umbau von Häusern. Zudem unterstützt der Verein die Spitalinfrastruktur. Albert Marti erhielt 2017 den Schaffhauser Preis für Entwicklungszusammenarbeit und 2019 den Ambassador Preis Schaffhausen für sein Engagement in Haiti. (zur Webseite)
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